Therapeutische Grundhaltung

Meine therapeutische Grundhaltung basiert im Wesentlichen auf 2 Säulen:

Konstruktneutralität und Lösungsorientierung.

 


 

„Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi)
 


 

Für mich befindet sich dieser Ort in der Begegnung mit Pferden. Denn sie reagieren auf unser Verhalten augenblicklich und wertfrei. In diesem Sinne bestimmt in meiner Therapie jeder Klient selbst mit seiner Weltsicht, seinem Bewertungsmaßstäben, Glaubenssätzen und Erfahrungen die Inhalte des gemeinsamen Prozesses.

Bei der therapeutischen Arbeit sehe ich meine Rolle als Begleiter und Übersetzer für die Pferde, der mit Fragen Veränderungen und neue Bewertungen anregt und selten Ratschläge gibt. Gemeinsam finden wir individuell für Sie passende Lösungen und probieren diese im Rahmen der Pferdearbeit aus.

Lösungsorientierung heißt für mich nach vorne zu schauen und seinen Fokus auf das zu richten, was funktioniert, was gut läuft und was bisher geholfen hat. Dabei finde ich in jedem noch so abwegig erscheinendem Verhalten einen Nutzen. So kann der positive Anteil einer als belastend und einschränkend erlebten Angst zum Beispiel sein, dass sie einen vor leichtsinnigen Handlungen schützt und vor Enttäuschungen bewahrt. Mein Angebot in der Therapie besteht darin, gemeinsam mit Hilfe der Pferde einen Weg zu finden, wie der Klient/ die Klientin mit der Angst so umgehen kann, dass sich die Belastung verringert, ihr positiver Nutzen aber erhalten bleibt.
Da ich davon überzeugt bin, dass jeder im Grunde die für ihn oder sie passende Lösung kennt - nur manchmal keinen Zugang zu ihr hat - gibt es kein vorgefertigtes Schema, das in der Therapie abgearbeitet wird. Vielmehr schaue ich, was zum jeweiligen Zeitpunkt hilfreich sein könnte und bin immer wieder aufs neue überrascht, wie feinfühlig die Pferde genau das zu spüren scheinen und kreative Anregungen beitragen. Die Kunst besteht darin, diese gewinnbringend zu interpretieren.